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Einst hatt' ein Schneider große Pein:
Der Staatsrock sollte fertig sein;
Warf hin das Zeug und legte sich
Hin auf das Ohr und pflegte sich.
Da schlüpften sie frisch
In den Schneidertisch;
Und schnitten und rückten
Uno nähten und flickten,
Und faßten
Und paßten
Und strichen und guckten
Und zupften und ruckten.
Und eh' mein Schneiderlein erwacht:
War Bürgermeisters Rock bereits gemacht.
Die fallen
Mit Schallen,
Die lärmo» und schreien
Und vermaledeienl
Sie springt hinunter auf den Schall
Mit Licht: husch, husch, husch, husch I -
verschwinden all!
O weh', nun sind sie alle fort,
Und keines ist mehr hier am Ort!
Man kann nicht mehr wie sonsten ruh'n,
Man muß nun alles selber thun!
Ein jeder muß fein
«L-elbst fleißig sein,
Und kratzen und schaben
Und rennen und traben
Und schniegeln
Und biegeln
Und klopfen und hacken
Und kochen und backen.
Ach, daß es noch wie damals wär'!
Doch kommt die schöne Zeit nicht wie-
der her!
-------' (Kopisch.)
Aus wie viel Regierungsbezirken besteht die ütheinprovinz ? — Wie
heissen sie? — Welcher liegt an der nördlichen Grenze? — Nennt die Re-
gierungsbezirke , welche an der östlichen Grenze liegen I — An der südlichen I —
An der westlichen! — Wie heisst der Hauptstrom der Provinz? — Wie seine
Nebenflüsse auf dem rechten Ufer? — Auf dem linken? — Wie viel Gebirge
hast du dir gemerkt auf dem linken Ufer? — Auf dem rechten? — Wie
heissen sie? — Wie heisst die Hauptstadt der Verwaltung? — Welche ist die
grösste Stadt der Provinz? — Wie heisst die bedeutendste Fabrikstadt? —
Wie gross ist die Rheinprovinz? — Wie viel Einwohner hat sie?
Zeichnet jetzt die Rheinprovinz auf die Schiefertafeln!
Jeder soll jetzt, ohne in das Buch zu sehen, alles das aufschreiben, was er
aut der Rheinprovinz behalten hat!
Neugierig war des Schneiders Weib,
Und macht sich diesen Zeitvertreib:
Streut Erbsen hin die ganze Nacht;
Die Heinzelmännchen kommen sacht';
Eins fährt nun aus,
Schlägt hin im Haus,
Die gleiten von Stufen
Und plumpen in Kufen,
10. Die Provinz Westphalen.
Die Provinz Westphalen hat einen Flächenraum von 368 Quadrat-
meilen und 1,775,000 Einwohner. Sie besteht aus den Regierungs-
bezirken Münster, Minden und Arnsberg. Im südlichen und öst-
lichen Theile ist die Provinz gebirgig, dagegen im westlichen und
nördlichen Theile flach. An der südlichen Grenze erhebt sich der
Westerwald, nördlich hiervon befindet sich das Rothhaargebirge,
das sauerländische Gebirge und der Haarftrang. Diese Gebirge
durchziehen fast den ganzen Regierungsbezirk Arnsberg. Im Nord-
osten der Provinz finden wir zu beiden Seiten der Weser das Weser-
gebirge mit vielen tiefen Einschnitten, von denen der merkwürdigste
die sogenannte Porta Wcstphalica ist. Sie besteht aus zwei Gebirgs-
pfeilern, welche bei Minden die Weser in einen Engpaß ein-
schließen. Westlich von dieser Bergkette liegt der teutoburger Wald,
in welchem im Jahre 9 nach Christi Geburt Hermann der Deutsche
den römischen Feldherrn Varus schlug. — Die Weser ist der
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
14
mervolle 30jährige Krieg durch den Abschluß des westphälischen
Friedens beendigt wurde. Außer Münster gehören zu den bedeutend-
sten Städten der Provinz: die Festung Minden,mit lebhaftem Handel
und Schifffahrt auf der Weser — Herford ander köln-mindener
Eisenbahn — Bielefeld, mit bedeutendem Leinwandhandel — Pa-
derborn, Sitz eines kath. Bischofs — Soest (spr. Sohst), in einer
sehr ftuchtbaren Gegend gelegen -- Dortmund, mit bedeutenden Stein-
kohlenbergwerken — Iserlohn, mit vielen Stahl-, Eisen-und Messing-
waaren-Fabriken — und die Regierungsbezirkshauptstadt Arnsberg an
der Ruhr gelegen.
Das Weftphalenland erinnert uns an wichtige Begebenheiten aus
frühern Zeiten. Der Hermannsschlacht am teutoburger Walde
und des westphälischen Friedens in Münster ist schon gedacht
worden. Noch müßt ihr aber wissen, daß vor mehr denn tausend
Jahren Kaiser Karl der Große in den Gauen Westphalens die
heidnischen Sachsen bekriegte, um sie zum Christenthume zu be-
kehren. Lange war der Kriegsschauplatz an der Ruhr bei der Fefte
Hohensyburg, hauptsächlich aber am teutoburger Walde und an
der Weser. Der Hauptheld der Sachsen, ihr Herzog, war Witte-
find, ein Mann edlen Herzens, aber mit innigstem Gemüthe den heid-
nischen Götzen zugethan. Daher dauerte der Kampf auch über 30 Jahre,
(von 772—803) bevor Wittekind und mit ihm die Sachsen sich
taufen ließen. Überall in den Gegenden jener Schlachtfelder erinnern
Ruinen alter Burgen, berasete Grabhügel und Waffenstücke, selbst
römische Münzen, die man ausgräbt, an jene alten und ältesten
Kriege in Deutschland. —
11. Die Porta Westphalika.
Der Morgen graut; es lüftet sich der Schleier,
Der dämmernd noch die Erde rings umzieht,
Im Osten glimmt ein sanftes Rosenfeuer,
Und dampfend vom Gebirg der Nebel flieht;
Die Luft wird frischer und der Himmel freier,
Die Wolken ziehn, vom Morgenroth beglüht,
Es sterben hin die letzten bleichen Sterne,
Und duftig taucht herauf die blaue Ferne.
So liegst du da vor meinen trunknen Blicken
Im Morgengold, Porta Westphaltka,
Gewaltig Thor, das Felsenflügel schmücken,
Du Riesenpforte der Germania*)!
An dir soll sich mein müdes Herz erquicken,
Und ob ich Deutschlands schönste Auen sah —
Hier, wo die Weser braust durch deine Säulen,
Auf echtem deutschem Boden will ich weilen.
Wohl zieht der Rhein durch goldne Rebenhügel,
Vom Glanz der Schlösser blinket seine Fluth,
*) Germania oder Germanien -- Dentschland
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Morgenroth
41
sich zu beiden Seiten des sie durchströmenden Rheines herrliche Berg-
und Hügelreihen mit ihren zahlreich mit Reben bepflanzten Abhängen und
waldgekrönten Rücken. So im Süden von der Mosel der Hunsrück,
im Norden desselben das unfruchtbare Eifelgebirge und nordwestlich
von demselben das hohe Veen; auf dem rechten Rheinufer dagegen
der Taunus, der Westerwald und das malerische Siebengebirge
mit dem Drachenfels, während nördlicher — in der Provinz West-
phalen — das Rothhaargebirge, das sauerländische Gebirge,
der Haarstrang, das Wesergebirge und der buchenreiche teuto-
burger Wald die Grenze des Gebirgslandes im Nordwesten bilden.
Doch diese rheinisch - westphälischen Gebirge kommen an Höhe den
weiter östlich gelegenen bei Weitem nicht gleich. Denn hier erheben
sich in der Provinz Hannover und Sachsen das Harzgebirge
mit dem 1094^ hohen Brocken, und an frei südwestlichen Grenze
Schlesiens das Riesengebirge mit der 1563"» hohen Schnee-
koppe. — Von den rheinisch-westphälischen Gebirgen und vom Harz
aus flacht sich der Boden allmählich nach Norden und Nordwesten zur
Ebene ab, die wieder einen mannigfachen Anblick darbietet, je nach-
dem fruchtbares Ackerland, Wiesen, Sandflächen, Wälder und Büsche,
Laub- und Nadelhölzer mit einander abwechseln und Bäche und Flüsse
die Gegend verschönern. — Nördlich von den Gebirgen Schlesiens und
östlich vom Harzgebirge zieht sich eine weite, breite Ebene, im Süden
mit fruchtbaren Feldern beginnend, sodann aber in der Provinz Branden-
burg in magern Sandboden übergehend, durch die Provinzen Pommern
und Preußen hin bis zu dem Gestade der Ostsee. Man sieht es
dem Boden mit seinen vielen Landseen auf den ersten Blick an, daß
es nicht immer so war, und daß da, wo jetzt Dörfer und Städte ste-
hen, und fleißige Menschen der Erde nur mit Mühe, durch Fleiß und
Betriebsamkeit die spärlichen Ernten abzugewinnen streben, einst die
Meereswogen dahinbraus'ten, die nur allmählich nach Norden zurück-
getreten sein mögen, jene Massen Sand auf der Oberfläche und
den Bernstein in der Tiefe zurücklassend; denn dieser wird nicht allein
aus der Ostsee gefischt, sondern auch an der Küste in der Erde ge-
funden. Neben und unter diesen Sandgegenden sind aber auch gar
manche Strecken des Staates von außerordentlicher Fruchtbarkeit,
wie die Niederungen des Riemens und der Weichsel, die Warthe-
und Oderbrüche in der Mark, die östliche Ebene zwischen dem
Riesengebirge und der Oder in Schlesien, die güldene Au bei
Nordhausen in der Provinz Sachsen, das Main- und Rhein-
thal in der Provinz Hessen-Nassau, die Soester Börde in West-
phalen, der nordwestliche Theil der Rheinprovinz und die
Marschländer in den Provinzen Hannover und Schleswig-
Holstein.
3. In diesen Gegenden, mit ihren herrlichen Ackerfeldern,
Wiesen, Gärten und Weinbergen, deren Fruchtbarkeit durch den
Fleiß der Bewohner fort und fort erhöht wird, ist die Pferde-,
Rindvieh-, Schweine- und Schafzucht sehr bedeutend, und da
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
— 82 —
findet man zahlreiche Rinder- und Schafheerden, und ungarische Pferde
werden weithin ausgeführt.
Die Bewohner des österreichischen Staates sind einander nicht
allein an Sprache, sondern auch an Bildung und Sitten sehr
unähnlich. Der Bewohner von Wien mit seiner gutmüthigen Freund-
lichkeit ist ein ganz anderer Mensch als der wilde Kroate oder der
schmutzige Galizier. Wenn wir aber von den eigentlichen, von
den deutschen Österreichern in den zu Deutschland gehörenden Pro-
vinzen sprechen, so sind diese ein kräftiger, gutmüthiger Menschenschlag,
der zwar von anderen deutschen Stämmen an Gewandtheit, jedoch
schwerlich an Treuherzigkeit und Dienstfertigkeit übertroffen wird. Doch
auch diese deutschen Provinzen haben keine rein deutsche Bevölkerung.
Von den 13 Millionen derselben sind nur etwa 8 Millionen Deutsche.
Diese reden die deutsche Sprache, die zwar bei ihnen hart und breit,
dabei aber doch recht gemüthlich klingt. Nur das Erzherzogthum,
Salzburg, Steyermark und Kärnthen sind fast ausschließlich von
Deutschen bewohnt; in Böhmen dagegen bildet ein slavischer Volks-
stamm, Czechen (Tschechen) genannt, die überwiegende Mehrzahl.
Von den 35 Millionen Bewohnern des österreichischen Gesammt-
staates sind an 30 Millionen katholisch.
64. Böhmisches Land und Volk.
Böhmen ist von der Natur selbst nach außen hin zu einem streng
abgeschlossenen, nach innen zu einem eigenthümlichen Länder-Einzelwesen
gestempelt. Von seinen vier Seiten mit hohen Gebirgsmauern ein-
gefaßt, stellt es sich dar als eine große Terrasse mit vorherrschender
Kessel form; es ist aber nicht sowohl ein Kessel, als vielmehr eine
Verbindung vieler Kesselbildungen, deren Mannigfaltigkeit durch den
Rahmen des Gebirgsrandes zu einem Ganzen zusammengefaßt ist. Der
tiefste Punkt des gewaltigen Kessels ist da, wo die Eg er in die Elbe
tritt. Mitten in dem Hauptzuge des Böhmerwaldes ist eine drei
Meilen breite Lücke, theilweise durch einige kleinere Bergmassen ausge-
füllt, aber auch in Tiefebenen ein Thor nach Bayern öffnend. Eben
so sinkt auch auf dem böhmisch-mährischen Gebirgszuge die
Wasserscheide des Donau- und Elbgebietes öfters bis zur
Tiefebene hinab, und man kann von Böhmen nach Mähren wandern,
ohne einen Berg übersteigen zu müssen. Die niedrigste Stelle in dem
ganzen böhmischen Gebirgskranze ist die, wo sich das mährische Ge-
birge von den Sudeten scheidet. Im Übrigen ist aber Böhmen auf
höchst merkwürdige Weise von seinen Nachbarländern abgeschlossen und steht
mit seinem großartigen Bergzaune da, wie eine Insel auf dem Festlande.
Blicken wir nun in das Innere, so zeigt sich die bemerkenswerthe
Eigenheit, daß fast jeder Kreis wieder ein eigenes Becken, eine eigene
Terraffe für sich bildet und die Gestalt des Ganzen im Kleinen wie-
derholt. Randgebirge, Hoch- und Tiefebenen, die wieder von
Hügelreihen durchschnitten sind, enge Schluchten, mit weiten Thälern
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Wien Deutschland Salzburg Bayern
174
Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern, meist Nadelholz-
Wäldem, die seine höchsten Gipfel und Flächen bedecken, während in
den Thälern, an den Bächen nach dem.bodensee und dem Rheine hin
Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut gedeiht. — Gleichlaufend
mit dem Schwarzwald erheben sich aus dem linken Rheinufer die
Vogesen bis zu einer Höhe von 4000 Fuß. Sie bilden die Grenze
zwischen Elsaß und Frankreich und endigen in Rheinbayern,
wo ihre östlichen Abhänge die Haardt heißen und trefflichen Wein
liefern. — Auf dem rechten Rheinufer, nördlich vom Neckar, setzt
der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine
Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf
ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen
Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald
durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abge-
schnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Berg-
straße. Dort zwischen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche
Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und
Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und
Rheinthale liegt der Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineral-
quellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet,
bis es sich an den Westerwald anschließt. — Dem Taunus gegenüber
finden wir auf dem linken Rheinufer den Hundsrück, und nördlich
hiervon das unfruchtbare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und
wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit
den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch
eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach
dem Rheine hin. — Folgen wir nun im Osten dem Lauf der Elbe,
so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste
von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesen-
gebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe
1562™) gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz be-
wachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfer-
nung, sehen wir hier den Böhmerwald (1250™) und dort das Fichtel-
gebirge (1063™), durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. —
Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge (1219™) verschlossen.
Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die
bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. —
Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und
Main finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so
den Thüringerwald, meist mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab
am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz-
reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen
trennen. — Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit
ausgedehnten aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen
der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist,
daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Elsaß Frankreich Rheinbayern Rheinufer Odenwald Mains Rheines Odenwald Heidelberg Darmstadt Main-_und
Rheinthale Taunus Nassau Westerwald Taunus Westerwald Bonn Rheine Böhmerwald Deutschland Rhein Main Thüringerwald Main Vogelsberg Hessen Rhein
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
2
letzte Bank? Wohin die Thür, die Fenster rc.? — 3. An der
senkrecht stehenden Schultasel kommt die Nordseite unsers Zim-
mers oben zu liegen. Wohin kommt die südliche, östliche, westliche
Seite? Gehe vom Mittelpunkte unserer Zeichnung aus nach N.-O,
Sr., N. rc. — Unsere Zeichnung ist der Grundriß (die Karte) der
Schulstube. — Grundriß des Schulhauses.
1. Zeichne die Schnlstube ab, achte aber dabei genau auf die Längen-
verhältnisse! — 2. Zeichne eure Wohnstube! — 3. Wie viel someter sind
diese groß? — 4. Zeichne den Grundriß eures Wohnhauses!
§. 3. Der Wohnort. 1. Zeichne im Maßstabe von
1 : 1000 (d. h. für 1 m setze 1 mm) das Schulhaus! Was'
liegt nördlich, südlich, östlich, westlich von demselben? —
2. Welche Richtung hat die Straße, die an der Schule vorbei-
führt? Zeichne diese und die übrigen Straßen des Ortes! —
Wo liegt das Nachbarhaus? Euer Haus? Die Kirche? rc. rc.
Welche Richtung hat der Bach (Fluß)? Zeichne ihn! —
3. Unterscheide Dorf (Bauerschast), Kirchdorf, Flecken, Stadt!
Was ist dein Wohnort? Warum? — Die Bewohner theilt
man nach der Beschäftigung ein in Beamte, Kaufleute,
Handwerker und Landleute (Bauern). — Lehr-, Wehr-
und Nährstand.
1. Wie viel Schritt ist dein Ort lang und breit? Wie viel m sind
das? (1 Schritt = 2/3 m) — 2. Berechne den Quadratinhalt! Wie viel
Einwohner kommen durchschnittlich auf 1 Ar? — 3. Suche Inschriften an
den Wohnhäusern, auf den Denkmälern rc.! — Erzähle, was du von ihnen
weißt! rc. — 4. Wie hoch ist der Turm? Vergl. die Höhe der Wohnhäuser
damit! — 5. Was ist in deinem Orte noch sonst bemerkenswertst? —
6. Zeichne die Karte deines Wohnortes!
§. 4. Die Umgebung. 1. Wo finden sich in deiner
Umgebung Gärten, Felder, Wiesen, Weiden, Wälder; Bäche,
Flüsse; Hügel, Berge, Gebirge? Was findet sich hiervon in
deiner Gegend nicht? — Vergleiche und unterscheide: Garten
und Feld, Berg und Gebirge rc. — 2. Bei einem fließenden
Wasser ist zu merken: Quelle, Mündung, Lauf, gerader Abstand
zwischen Quelle und Mündung, Entwickelung, rechtes und linkes
Ufer, Bett; Wasserscheide, Flußgebiet (vergl. §. 17). —
Stehendes Wasser: Teich, See (Meer). — Insel, Halbinsel. —
3. Nach der geringeren oder größeren Höhe heißen die einzelnen
Erhebungen des Bodens Anhöhe, Hügel, Berg. An einem
Berge (Hügel) unterscheide: -Fuß, Abhang (Abdachung, Bö-
schung), Gipfel (nach seiner Form verschieden benannt: Kopf,
skuppe, Koppes, Spitze, Kegel, Horn rc.). Gebirge sind Berg-
ketten oder Berggruppen von ansehnlichem Umfange und beträcht-
licher Höhe, die festes Gestein (Felsen) zur Grundlage haben
(Ketten- und Massengebirge). Die Linie, welche die höchsten Er-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
17
hard, Paßhöhe 2470m (Hospiz, Hunde); Simplon (Alpenstraße Napoleons).
— Dieberner Alpen: Finsteraarhorn 4300 m, Jungfrau 4000m (Rhone-
thal). — Die lepontischen Alpen: St. Gotthard mit Gipfeln bis
3300 m, Knotenpunkt der Mittelalpen! Quellen der Rhone, des Rheins,
der Reuß, des Tessin; vielbegangener Paß (2160 m); im Bau begriffene
Eisenbahn (2 Meilen langer Tunnel). Nördlich vom St. G. liegen die
Vierwaldstädter A. mit dem Pilatus (2150m) und dem durch seine
Aussicht berühmten Rigi, 1800m. — Die rhätischen A. bis 3500m,
durch das Stilfser-Joch (kühne, kunstreiche Straße) von dem Ortles
(4000m) getrennt. Brenner-Paß, 1300m, Eisenbahn seit 1867.
e. Die Ostalpen, einerseits bis zur Donau, andererseits bis zum
adriatischen Meere reichend. Die hohen Tauern mit dem Groß-
glockner, 3790 m; die julischen Alpen, höhlenreich (Adelsberger Grotte,
zirknitzer See).
1. Welchen Ländern gehören die Alpen an? — 2. Nach welchen Meeren
senden die Alpen ihre Gewässer? — 3. Welche Gestalt haben die Alpen mit
Rücksicht aus a. den nordöstlichen, b. den südöstlichen Flügel? — 4. Wie folgen
die genannten Gipfel der Höhe nach? — 5. Weshalb liegt die Schneegrenze
nicht an beiden Seiten gleich hoch? — 6. Welchen Einfluß haben die Alpen
aus das Klima Deutschlands?
§. 21. Gebirge und Ebenen Deutschlands. 1. Un-
gefähr 50 Meilen nördlich vom Brenner-Paß liegt in der Mitte
des deutschen Gebirgslandes daö Fichtelgebirge, ein Hoch-
land mit mehreren Kuppen, von Wald- und Moorstrecken über-
deckt. (Schneeberg 1055 in, Ochsenkopf 1010 m.) Vom Fichtel-
gebirge gehen nach verschiedenen Richtungen 4 Flüsse aus (Main,
Naab, Eger, Saale) und durch breite, bequem zu überschreitende
Rücken (Eisenbahnen!) stehen mit ihm in Verbindung, a. im
N.-W. der Fr a n k e nw a l d, an den sich der Th ü r i n g e r W a l d
schließt; b. im N.-O. das Erzgebirge, an welches sich die
in anderer Richtung streichenden S u d e t e n schließen; e. im S.-O.
der Böhmer Wald, ä. im S.-W. der Jura.
Der Frankenwald ist eine einförmige Hochfläche von etwa 650m
Höhe, ans der sich vereinzelte Kuppen noch 100 m erheben.
Der Thüringerwald, diegrenze zwischen Thüringen und Franken,
ist ein schönes, meist mit Laubwald bedecktes Kettengebirge. Gr. Beerberg,
985 m; Jnselsberg, 918 m. Am Nordende liegt auf einem 410 m hoben
Vorberge die Wartburg. — Nördlich vom Thüringer Walde bis zum Harz
die in der Mitte höchst fruchtbare Thüringer Hochebene; die nordwest-
liche Ecke derselben heißt das Eichsfeld. *
Das Erzgebirge (Keilberg 1230m) fällt nach Böhmen hin steil ab,
nach Sachsen hin senkt es sich sehr allmählich. (Sächsisches Bergland, von tiefen,
felsigen Flußthälern durchschnitten.) Fast bis aus den Scheitel bewohnt und
bebaut. (Die sehr armen Bewohner beschäftigen sich besonders mit der
Spitzenklöppelei.) Reiche Waldungen, schöne Wiesen; Silber, Blei, Zinn,
Kohlen; Mineralquellen an der Südostseite (Teplitz, Karlsbad).
Die Sudeten beginnen noch links der Elbe und reichen bis zur Oder.
(Die Senke zwischen Sudeten und Karpathen heißt mährische Pforte;
alte Straße von S. nach N., jetzt Eisenbahn.) Länge der Sudeten etwa
50 Meilen; Theile derselben: a. Das Elbsandsteingebirge (sächsische
Schweiz), von der Elbe durchbrochen, wegen seiner Naturschönheiten viel besucht,
b. Das Lausitzer Bergland. c. Das Jser-und Riesengebirge (Schnee-
Weltkunde. r>
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
3
Hebungen einer Gebirgskette verbindet, bezeichnet den Kamm
(Rücken, Grat); die gangbaren Einschnitte im Kamme beißen
Pässe. Thal ist der tiefe Raum zwischen zwei Höhen (Längen-
und Querthäler). — Unterscheide ferner: Ebene, wellenförmiges
Land, Gebirgsland, Hoch- und Tiefland; cultiviertes und unculti-
viertes Land. — Marsch, Geest, Moor, Heide, Bruch. — 4. Alle
Ortschaften, aus denen die Leute zu einer Kirche gehen, bilden
eine Kirchengemeinde (Kirchspiel). Vergleiche Schulgemeinde,
politische Gemeinde. — Bürgermeister, Gemeinde - Vorsteher.
Kirchen- und Schulvorsteher, Magistrat und Bürgervorsteher,
(Stadtverordnete).
1. Nenne die fließenden und stehenden Gewässer deiner Umgebung! —
2. Wo sind Quellen, Inseln re.? — 3. Wie weit sind die nächsten Ort-
schaften von deinem Wohnorte entfernt? — 4. Bestimme nach den Ort-
schaften die Größe einer Quadratmeile! — 5. Vergleiche die Höhe der Berge
mit der des Kirchturms! — 6. Finden sich in deiner Umgebung geschichtlich
merkwürdige Orte? — 7. Mach eine Karte deines Wohnortes mit der
nächsten Umgebung!
§. 5* Das Amt und der Kreis. 1. Mehrere Gemein-
den machen ein Amt (Amtsbezirk) aus, an dessen Spitze ein
Amtshauptmann (Amtsvorsteher) steht. — Nenne die Nachbar-
gemeinden ! Zeig die Himmesgegenden, nach denen hin sie liegen!
— Gieb die Gemeinden unsers Amtes an! — Größe, Boden-
beschaffenheit, Gewässer, Zahl der Bewohner, Verwaltung, Ge-
schichtliches des Amtes. — .2. Nenne Aemter, die das unsrige
begrenzen! Mehrere Aemter sind zu einem Kreise vereinigt, der
von dem. Landrath (Kreishauptmann) verwaltet wird.
1. Mach einen Punkt auf die Tafel und ziehe von diesem ans gerade
Linien nach den Richtungen, in welchen die Dörfer, Flecken rc. des Kreises
liegen! Bestimme die Entfernungen nach Meilen! — 2. Wie bezeichnet
man auf der Karte: Berge, Flüsse, Seen, Wege, Eisenbahnen, Dörfer,
Städte rc. ? — 3. Wie groß ist der Quadratinhalt des Amtes, des Kreises?
Wie viel Einwohner kommen auf die Qnadratmeile? — 4. Gieb von den
einzelnen Aemtern an, ob der Boden fruchtbar oder nicht, ob daselbst Marsch
oder Geest, ob Moore, Sümpfe, Seen rc. vorhanden sind! — 5. Haupt-
beschäftigung der Bewohner? — 6. Karte des Kreises!
§. 0. Regierungsbezirk (Landdrostei) und Provinz.
(Siehe die betreffenden §§). 1. Die einzelnen Kreise des Regierungs-
bezirks (der Landdrostei) nach Namen und Lage. — 2. Bodenbeschaffenheit:
hoch und tief, Aecker, Wiesen rc.; Producte. — 3. Gewässer- — 4. Be-
völkerung; die wichtigsten Ortschaften. — 5. Ueberall Vergleichung mit den
beimischen Verhältnissen. — 6. Aehnlich die ganze Provinz. —
Ii. Die Erde \m allgemeinen.
§. 7. Der Globus. 1. Die alten Völker dachten sich
die Erde als Scheibe. Sie hat aber die Gestalt einer Kugel
1*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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koppe 1610 m), höchste Erhebung im mitteldeutschen Gebirgslande, erinnert
mit seinen nackten Kuppen, tiefen und wilden Schluchten und zahlreichen
Wasserfällen an die Alpen. Die Gehänge deckt dunkler Tannenwald, weiter
oben Knieholz und Alpenwiesen (Bauden). Sagen vom Berggeist Rübezahl.
— d. Das Waldenburger Bergland (reiche Kohlenlager), e. Der
Glatzer Gebirgskessel, eine schöne, fruchtbare, stark bevölkerte Hochebene
einschließend, f. Das mährische Gesenke mit dem Altvater, 1490 m.
Der Böhmer Wald (großer Arber 1470 m) ist ein wildes, mit Tannen-
wald bedecktes Gebirge. Ihm vorgelagert ist der steil zur Donau abfallende
bayerische Wald, 600 m hoch (Walhalla!).
Der Jura ist ein wasserarmes Kalkgebirge; Theile: a. Fränkischer
Jura, nur durch die tief eingegrabenen Thäler Gebirgscharakter erhaltend
(fränkische Schweiz; Höhlen). — b. Schwäbischer I. oder die rauhe
Alp, 650m, rauh und unfruchtbar. (Solenhofer Schiefer.) Am N.-W.-
Abhange eine Reihe schöner, abgestumpfter Bergkegel (Hohenzollern 860 m;
Hohenstaufen 682 m). c. Französischer I., mehrere Parallelketten mit
abgerundeten Gipfeln (bis 1720 m).
2. Zwischen der Jurakette, dem Böhmer Walde und den Alpen
liegt eine große Hochebene, die durch den Bodensee in zwei Theile
geschieden wird: die schweizerische und die schwäbisch-baye-
rische Hochebene.
Die schweizerische H., 400—450 m hoch, von mäßigen Erhebungen,
die von den Alpen ausgehen, durchzogen, ist fruchtbar und gut bewässert
(Flüsse, Seen). Von hier aus drang die Bevölkerung in die Alpenthäler. —
Die schw. bayerische H. steigt von der Donau bis zu den Alpen allmählich
an (325—500 m). Zwischen den Bergrücken im S. liebliche Seen (Ammer-,
Würm-, Chiemsee). An den Ufern der Flüsse sumpfige und moorige Strecken
(in Schwaben Riede, in Bayern Moose genannt), zwischen den Flüssen
viel trockenes Wiesenland (Heiden, z. B. das Lechfeld). Klima rauh; die
Vegetation gleicht der Norddeutschlands. — Die Ob erpsalz (3—400 m),
dacht sich nach der Donau hin ab.
3. Am Rhein liegen folgende Gebirge: a. der Schwarz-
wald rechts und der Wasgau (die Vogesen) links; b. der
Odenwald (r.) und die Hart (l.); c. zu beiden Seiten: das
niederrheinische S chiefergebirge, dessen Theile an der
Ostseite des Rheins der Taunus (die Höhe), der Wester-
wald und das Sauerlandsgebirge, auf der Westseite der
Hunsrück, die Eifel und das hohe Veen. — Oestlich
vom Taunus, durch das fruchtbare Thal der Wetterau von ihm
getrennt, der Vogelsberg; zwischen diesem und dem Thüringer
Walde die R h ö n; südlicher, an drei Seiten vom Main umflossen,
der Spessart. — Die schwäbisch-fränkische Hochebene
wird an allen Seiten von Gebirgen (von welchen d) eingeschlossen.
Zwischen den unter a. und b. genannten Gebirgen erstreckt steh vom
franz. Jura im S. (Basel) bis zum Taunus (Bingen) im N. die 36 Ml.
lange, 4—5 M. breite oberrheinische Tiefebene. Boden meist frucht-
bar, doch auch sandige und moorige Strecken. Weinberge an den Berg-
gehängen. — Der Schwarzwald, vom Rhein bis zum Neckar an Höhe ab-
nehmend, 1300—1400 m hoch, ist mit dunklen Tannenwäldern bedeckt und fällt
steil zur Rheinebene ab, von wo enge, felsige Thalspalten ins Gebirge dringen. Im L>.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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'Der Feldberg, 1490 m. Holzindustrie (Uhren!). Badeörter am Fuße des
Gebirges (Badenweiler, Baden, Wildbad). — Die reich bewaldeten Vogesen
sind, wie der Schwarzwald, im S. am höchsten (Sulzer Belchen 1432m)
und fallen zum Rhein steil ab, westlich gehen sie über in die fruchtbare und gut
angebaute Hochebene von Lothringen. — Der Odenwald hat theils
fruchtbare, theils wilde Thäler und großen Waldbestand. Katzenbuckel,
708 m. An seiner Westseite zieht sich die fruchtbare Bergstraße hin, ein
reicher Obst- und Weinbezirk. — Die Hart (Pfälzergebirge) mit dem
Donnersberg, 680 m. Nach dem Rhein hin berühmte Weinorte
(Nierstein, Laubenheim re.), im Westen (Saarbrück!) reiche Steinkohlenlager.
— Das rheinische Schiefergebirge (Hauptgestein Thonschiefer) ist im
ganzen eine rauhe, wenig fruchtbare Hochebene (400 m), gegliedert durch tief
einschneidende Flußthäler. Die Höhen haben Wald, Moor, Heide und dürftige
Ackerfelder, die Flußthäler haben ein milderes Klima, größere Fruchtbarkeit
und eine dichtere, wohlhabendere Bevölkerung. Der Taunus ist ein lieb-
liches Waldgebirge, nach dem Main und Rhein hin mit Obsthainen und
Weinbergen (Hochheim, Johannisberg, Rüdesheim rc.) bedeckt. Zahlreiche
Mineralquellen «Homburg, Wiesbaden, Selters, Ems re.). Gr. Feldberg,
880 m; im S.-W. der aussichtsreiche Niederwald (Nationaldenkmal!).
Der Westerwald hat in seiner östl. Hälfte Eisensteine; an seiner Nord-
westecke liegt das Siebengebirge, 7 schöne Bergkuppen am Rhein. Das
sauerländische Gebirge birgt im N. reiche Eisen-und Kohlenlager (darum
hier großartige Industrie!); sein nördlicher Rand ist der Haarstrang. Der
Hunsrück, eine wellige Hochfläche mit bewaldeten Bergketten, wird durch
das vielgewundene, tiefe Moselthal getrennt von der Eifel (zahlreiche
erloschene Vuleane!). Das hohe Veen (—Moor) ist kahl und moorig. Im
W. dieser Gebirge liegen die Ardennen.
Der Vogelsberg ist eine kegelförmig aufsteigende Basaltmasse (Tausstein
786 m); die Thäler gehen von der Mitte strahlenförmig aus. — Die Rhön:
die hohe R. kahl und felsig, die vordere R. theilweife bewaldet und angebaut;
Bevölkerung ärmlich. (Bad Kissingen). — Der Spessart, gut bewaldet,
fällt steil zum Main hin ab; die zahlreiche Bevölkerung sehr ärmlich. — Die
schwäbisch-fränkische Hochebene, an 300 m h., hat nach den Gebirgen
hin sandige und unfruchtbare Strecken; die Thäler der Flüsse sind freundlich
und fruchtbar.
4. Den nördlichsten Theil des deutschen Gebirgslandss bilden
der Harz mit dem Brocken (1140 m), das hessische Berg-
und Hügelland (nördlich vom Vogelsberg und der Rhön bis
zum Z'.ljammenfluß der Werra und Fulda) und die Weser-
gebirge.
Der Harz ist ein Tafelgebirge. Der höhere nordwestl. Theil heißt
Ob er harz (Nadelwald; Erze: Silber, Blei, Kupfer), der niedere südöstl.
Unter harz (Buchenwälder, Ackerbau). Tief eingegrabene Thäler (Bode-
thal mit der Roßtrappe; die Ufer steigen hier an 300 m steil auf). — Das
hessische Berg- und Hügelland ist eine von fruchtbaren Thälern viel-
fach durchschnittene Hochfläche, die von bewaldeten, theilweife auch kahlen
Höyenzügen überragt wird. (Meißner 750m). — Die Wesergebirge
liegen zu beiden Seiten der Weser, links: der Rein Hartswald (480 m),
die Hochfläche von Paderborn (durchschnittlich 260m h., zur Weser
steil abfallend, im W. begrenzt von dem schmalen, 390 m h. Eggegebirge) und
der Teutoburgerwald (Osning) mit der Grotenburg, 388m (Her-
mannsdenkmal!); rechts: der Bramwald, der reich bewaldete Solliug
(Moosberg 512m) und der Süntel (Ostsüntel), dem der Deister vor-
2*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]